Aktuelle Ernährungsmedizin 2011; 36(4): 224-231
DOI: 10.1055/s-0031-1276869
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

GRETA: Ernährung von Kleinkindern in Deutschland

German Representative Study of Toddler Alimentation[1] A.  Hilbig1 , U.  Alexy1 , C.  Drossard1 , M.  Kersting1
  • 1Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. August 2011 (online)

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Zusammenfassung

Die Ernährung in der frühen Kindheit hat kurz- und langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit und prägt das spätere Ernährungsverhalten. Umfassende Kenntnisse der Ernährungspraxis sind daher von großer Bedeutung. In der German Representative Study of Toddler Alimentation (GRETA) 2008 wurde eine Stichprobe von Eltern mit 10–36 Monate alten Kleinkindern nach kombinierten Quotenvorgaben (TNS Access-Panel) gezogen. Erhoben wurden 7-Tage-Ernährungsprotokolle. Die Verzehrsmengen wurden von den Eltern anhand der Häufigkeit altersadaptierter Portionsgrößen erfasst. Im Folgenden wurde der Lebensmittelverzehr und die Nährstoffzufuhr von 1–3-jährigen Kleinkindern (n = 391) abhängig von Geschlecht und sozioökonomischer Schicht ausgewertet. Im Vergleich zu den Empfehlungen des Präventionskonzeptes der optimierten Mischkost wurden von den Kleinkindern im Mittel zu wenig getrunken und zu wenig pflanzliche Lebensmittel mit Ausnahme von Obst gegessen. Die Empfehlungen für den Verzehr tierischer Lebensmittel mit Ausnahme von Fisch und Süßigkeiten wurden dagegen erreicht bzw. überschritten. Kinder der oberen Schicht verzehrten tendenziell mehr pflanzliche Lebensmittel und weniger Fleisch / Wurstwaren als in der unteren Schicht. Die Energiezufuhr lag in den Altersgruppen nahe dem Referenzwert für den Energiebedarf bei mittlerer körperlicher Aktivität. Die Zufuhr der Hauptnährstoffe (Fett; Kohlenhydrate) lag im empfohlenen Bereich. Die Qualität der Fette und Kohlenhydrate ist hingegen verbesserungsfähig. Die Proteinzufuhr überstieg die empfohlene Zufuhr um das 2- bis 3-Fache. Die Referenzwerte für Vitamine und Mineralstoffe wurden mit Ausnahme von Eisen, Jod (ohne Jodsalz) und teilweise Folsäure erreicht. Im Kleinkindalter finden sich bereits ähnliche Abweichungen von den präventivmedizinischen Empfehlungen für die Lebensmittelauswahl wie bei älteren Kindern und in der Familienernährung generell. Die Nährstoffzufuhr ist dagegen im Großen und Ganzen gut.

Abstract

The nutrition of toddlers has short- and long-term impacts on health and nutrition behaviour. Thus, studies about the nutrition of toddlers are of particular importance. In the German Representative Study of Toddler Alimentation (GRETA) from 2008, 7-day-estimated-dietary records were collected from toddlers aged 10–36 months. The study population was recruited in the TNS Access-Panel. Parents estimated the food intake by the frequency of age adapted portion sizes. The objective of this paper was to describe the food and nutrient intake dependent on sex and social class of toddlers aged 1–3 years old (n = 391). In comparison to the food references of the optimised mixed diet, toddlers do not eat enough vegetable foods with exception of fruits and do not drink enough beverages. In contrast, they eat to many sweets and animal foods except for fish. Toddlers from the upper social class eat more vegetable foods, but fewer meat / sausages than toddlers from the lower social class. In all age groups, the energy intake was close to the reference value for a middle activity-level. The intake of fat and carbohydrates was within the reference values but the quality is improvable. The protein intake was 2–3 times higher than recommended. With exception of iron, iodine (without iodine salt) and folate in some age groups, the intake of vitamins and minerals reached the respective reference values. Differences between the actual food choice and the recommendations were similar in toddlers, children or family nutrition. In contrast, the energy and nutrient intake was mostly adequate in toddlers.

1 Mit finanzieller Förderung durch die Nestlé Nutrition GmbH.

Literatur

1 Mit finanzieller Förderung durch die Nestlé Nutrition GmbH.

Dr. oec. troph. Annett Hilbig

Forschungsinstitut für Kinderernährung

Heinstück 11

44225 Dortmund

Telefon: 0231/792210-17

Fax: 0231/711581

eMail: hilbig@fke-do.de

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